Einleitung
Die interne Verkabelung einer digital gesteuerten Modellbahnanlage kann trotz deutlich vereinfachter Struktur gegenüber einer analogen Anlage recht komplex werden.
Im Laufe der Zeit habe ich die Verkabelung meiner Dioramen- und Ausstellungsplatten immer weiter verbessert. Manche Dinge haben sich in den Jahren gar nicht verändert, anderes wurde komplett verändert.
So verwendete ich früher zahlreiche Klebesockel statt der Verdrahtungskanäle. Der Verbrauch an Sockeln und Kabelbindern ist enorm. Eine spätere Änderung ist mit großem Aufwand verbunden.
Besonderheiten bei Modulanlagen
Bei Modulanlagen besteht die Herausforderung in erster Linie darin, dass jedes Modul für sich funktionsfähig sein muss. Bei digitalen Anlagen genügt im Grunde eine 2-polige Verbindung, da hierüber alle Signale übertragen werden.
Da ich eine Trennung zwischen Fahrstrom und Schaltstrom vorgenommen habe, nutze ich eine 4-polige Verbindung.
Details hierzu findet sich im Verkabelungs-Beitrag.
Gleisanschlüsse
Für den Anschluss der Gleise nutze ich kurze Kabelabschnitte (ca. 6cm), die an kleine Platinenstücke gelötet werden. Die Kabelabschnitte bestehen aus Litze mit einem Querschnitt von 0,14mm², die direkt an die Schiene gelötet werden. Durch ein Loch wird das Kabel auf die Unterseite geführt und dort auf einer Lochrasterplatine verlötet. Ich nutze hierfür Lochrasterplatinen mit Kupferstreifen im Raster von 5,08mm.
Anschließend werden die einzelnen Gleisanschlüsse mit Litze von 1.0mm² Querschnitt mit dem Potentialverteiler verbunden. Bei Platten mit viel Gleis nutze ich gelegentlich auch mehrere Potentialverteiler, um die Leitungswege möglichst kurz zu halten.
Potentialverteiler
Zur Verteilung der Potentiale (Fahrstrom plus und minus sowie Schaltstrom plus und minus) nutze ich Lötleisten. Die Lötleisten werden auf benötigte Länge gesägt (eine kleine Reserve sollte man vorsehen) und in der Nähe der Verdrahtungskanäle befestigt. Hierzu nehme ich in der Mitte einen Kontakt heraus. Das nachfolgende Beispiel zeigt einen Potentialverteiler mit 2×4 Kontakten:
Die beiden Kabel von der Anschlussplatine werden auf der dem Verdrahtungskanal abgewandten Seite über jeweils die Hälfte der Kontakte gelötet. Nun können die Verbrauchsstellen an die einzelnen Lötkontakte angelötet werden. Alternativ wäre auch die Verwendung von Federkraftklemmen möglich.Anschlussplatine
Über die Anschlussplatine erfolgt der Anschluss des Moduls an die Digitalzentrale.
Eine detailierte Beschreibung der Anschlussplatine findet sich in diesem Beitrag.
Anschluss von Weichenantrieben und Dekodern
Der Anschluss von Weichenantrieben und Dekodern erfolgt in ähnlicher Weise wie bei den Gleisen, nur das die zwischengeschaltete Lochrasteplatine entfällt. Der Dekoder wird direkt an einen Potentialverteiler angeschlossen. Die Weichenantriebe werden direkt an den jeweiligen Dekoder angeschlossen.
Verdrahtungskanäle
Die Verdrahtungskanäle unterscheiden sich durch die regelmäßigen Schlitze von normalen Kabelkanälen.
Durch die Schlitze können die Kabel an beliebiger Stelle aus dem Kanal hinein- oder herausgeführt werden. Reicht der Schlitz nicht aus, kann ein Steg herausgebrochen werden. Dies ist auch dann notwendig, wenn die Verdrahtungskanäle verzweigt werden. Nach Abschluss der Verkabelung wird einfach der Deckel aufgeklipst. Für spätere Erweiterungen kann der Deckel wieder abgenommen werden.
Das Ergebnis ist ein sehr aufgeräumtes Bild:
Lötleisten
Bestellnummer: LOETLEISTE8 1X60, 5,20€
Lochrasterplatine
Bestellnummer: H5SR160, 1,65€
Verdrahtungskanal
Lieferant: elektro4000
Bestellnummer: Verdrahtungskanal DNG 200200B gr, 4,20€/2m
Litze 0,14mm²
Bestellnummer: jeweils als 10m-Ring 0,78€
rot: LITZE RT
schwarz: LITZE SW
weiß: LITZE WS
blau: LITZE BL
grün: LITZE GN
gelb: LITZE GE
braun: LITZE BR
Litze 1mm²
Lieferant: elektro4000
Bestellnummern: jeweils als 100m-Ring ca. 14€:
weiß: Lapp Kabel&Leitung H05V-K 1×1 WH 4510053 R100
blau: Lapp Kabel&Leitung H05V-K 1×1 DBU4510143 R100
rot: Lapp Kabel&Leitung H05V-K 1×1 RD 4510043 R100
schwarz: Lapp Kabel&Leitung H05V-K 1×1 BK 4510013 R100