Einleitung
Der VW Caddy gehört mit Sicherheit zu einem der beliebtesten Autos. Nicht zuletzt sein großer Laderaum spricht hier viele Nutzer an.
Ich stand häufig vor dem Problem, dass ich viel zu transportieren hatte, was rein vom Platz her auch bequem unterzubringen gewesen wäre, das Transportgut jedoch eine Stapelung nicht zuließ.
Die beim Caddy vorhandene Laderaumabdeckung bietet jedoch keine Möglichkeit, Dinge von mehreren Kilogramm auf ihr abzuladen.
Idee
Es musste also ein stabiler, zusätzlicher Ladeboden her, der im Laderaum einfach ein- und auszubauen ist.
Der Boden liegt hierbei auf den seitlichen Kofferraumverkleidungen auf.
Unendlich viel Gewicht kann man hier nicht aufladen. Ein statischer Test mit knapp 100kg war erfolgreich. Im dynamischen Fahrbetrieb sollten 50-60kg möglich sein.
Bau
Der Bau der Laderaumabdeckung erfolgte aus 30mm Alumium-Systemprofilen und einer 8mm Multiplexplatte.
1x 136cm
1x 127cm
4x 60cm
2x 66cm
2x 46cm
1x 23cm
2x 16cm
16x Eckverbinder
8x Schiebemutter M8
4x Schraube DIN912 M8x35
4x Senkschraube M8x15
4x Aluminium Flachmaterial 50x30mm 10mm stark
Die Maßangaben gelten für einen VW-Caddy Baujahr 2009. Bei neueren Modellen sollten die Maße überprüft werden.
In den 66cm langen Profilen müssen mit einem Flachsenker entsprechende Senkungen für die Zylinderschrauben vorgenommen werden. Die vier Alu-Klötze dienen der seitliche Führung und werden mit jeweils einer M8-Senkschraube am Profil verschraubt.
Auf der Unterseite der 66cm langen Profile wird eine Anti-Rutsch-Matte befestigt, um die Seitenverkleidung vor Kratzern zu schützen.
Der auf den Fotos erkennbare Stapel an Unterlegscheiben ist nicht grundsätzlich notwendig, ergab sich hier aber aus der Notwendigkeit eine große Box unterhalb der Abdeckung transportieren zu müssen.
Auf diesem Boden können drei Euro-Kisten nebeneinander transportiert werden. Zu beachten ist lediglich, dass die beiden äußeren Kisten zuerst geladen werden müssen. Ein seitliches Verrutschen sollte durch Anti-Rutschmatten verhindert werden.
Der Einlegeboden wird zum Ausbau an einer Seite angehoben und in Richtung Seitenfenster geführt und dann auf der anderen Seite an der Seitenverkleidung vorbei nach unten geführt und kann dann schräg aus dem Laderaum entnommen werden. Hierbei muss der Laderaum zumindest einseitig nahezu leer sein.
Um den Einlegeboden zu fixieren, wird er mit zwei Spanngurten an den Ladungssicherungsösen befestigt.
Es sei an dieser Stelle eindringlich davor gewarnt, einen solchen zusätzlichen Boden ohne weitere Sicherungsmaßnahmen zu betreiben!
Zwischen einem derart abgeändeten Kofferraum und dem Fahrgastraum muss zwingend eine Trennung vorhanden sein. Die Hersteller bieten hierzu in der Regel Gepäcknetze an. Je nach dem was man so transportieren möchte, sollte man sich überlegen, ob ein solches Gepäcknetz im Zweifelsfall ausreichend ist. Die Ladung darf hierbei auch nicht über das Gepäcknetz hinaus reichen.
Desweiteren muss der Einlegeboden durch Gurte fixiert werden.
Was passiert bei einem Auffahrunfall?
Haben die Aluprofile Sollbruchstellen, die dann abknicken, bevor die Fondinsassen erreicht werden?
Die Sicherheit der Passagiere ist durch ein Netz oder dergleichen bei den Profilen nicht gewährleistet. Einen solchen Hinweis vermisse ich.
Mit freundlichen Gruß
Heiko
Hallo,
vielen Dank für den Hinweis.
Ich nehme an, dass es im angesprochenen Fall um einen heckseitigen Auffahrunfall geht. Hier möchte ich folgendes einwenden:
1. sind die Profile absichtlich stumpf auf das querlaufende Profil geschraubt, um ein direktes Durchstoßen mindestens zu erschweren
2. Auffahrunfälle meistens durch PKW erfolgen und dies dann deutlich unterhalb des Ladebodens erfolgt. Für Einschläge in Höhe des Ladebodens teile ich Ihre Sicherheitsbedenken.
Der Hinweis zum Netz bezog sich in der Tat nur auf die Ladung und nicht auf den Ladeboden, wenngleich auch dieser (zumindest in der Gesamtheit) mitgesichert ist. Inwieweit ein solches Netz in der Lage ist, das Durchstoßen eines Profils mit 9cm² Fläche zu verhindern oder abzumildern, vermag ich nicht zu beurteilen.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Schulze