Herstellung von Containern im Maßstab 1:100

Für das Containerschiff Monte Rosa benötigte ich eine ganze Reihe von Containern. Da diese Container im Maßstab 1:100 nur sehr schwer oder sehr teuer zu beschaffen sind (jedenfalls dann, wenn man mindestens 100 Stück benötigt), begann ich mit dem Eigenbau.

Die Beschreibung gilt natürlich auch für Container in anderen Maßstäben.

Als erstes muss ein Urmodell her. Hier verwendete ich einen sauber gefrästen Holzklotz, den ich anschließend mit Polystyrolplatten beklebte.
Die Kanten wurden aus dünnen Polystyrolstreifen aufgeklebt.

Für die Seitenwände kann auch eine strukturierte Platte verwendet werden, solange allzu scharfe Kanten und Hinterschneidungen vermieden werden.

Alternativ beschafft man sich einen fertigen Container im passenden Maßstab.

 

 

Dann folgte ein Ausflug in die Kindheit:
Aus LEGO baute ich einen Formkasten zusammen, der eine ganze Ecke größer als der Container sein sollte. Er sollte in alle Richtungen etwa 2cm größer als der Container sein. Dieser LEGO-Kasten wird nun auf eine ebene Unterlage (am besten geht eine Glasscheibe) gestellt.
Nun kann man sich daran machen, den Silikonkautschuk zu mischen. Hierbei ist darauf zu achten, daß sich keinerlei Luftbläschen bilden (ich sags gleich: das geht nicht; aber die Luftbläschen müssen raus, egal wie). Wenn das geschafft ist, kann man den Kautschuk in die LEGO-Form gießen. Wieviel man dazu braucht, möge jeder selbst ausrechnen. Ist das geschehen, taucht man den Ursprungscontainer kopfüber (am besten mit einer festen Schraube, Nagel etc. befestigt) in den Kautschuk. Der Kautschuk soll über den Container hinweglaufen und ihn somit komplett einschließen. Bis zur Aushärtung fixiert man den Container (wie, überlegt man sich zweckmäßigerweise vorher 😉
Nach der Aushärtung löst man die LEGO-Form vom Kautschuk durch auseinanderbauen. Dann schneidet man vorsichtig oben den Kautschuk auf. Und zwar so, daß ca. 1mm Kautschuk über dem Container stehen bleibt. Abschließend kann der Ursprungscontainer vorsichtig aus der Form herausgelöst werden.

Um nun die Container nicht massiv gießen zu müssen, bauen wir uns noch einen kleinen Stopfen. Je größer dieser Stopfen ist, desto weniger Harz benötigen wir später für die Container. Außerdem werden sie leichter und die Aushärtung läuft problemloser (geringere Hitzeentwicklung).

Für eine Massenproduktion bieten sich mehrere unterschiedliche Urcontainer und eine entsprechende Menge an Gussformen an.

Trennmittel ist für Silikonkautschuk nicht notwendig, das Zeug ist selbsttrennend.

 

 

Für den eigentlichen Containerabguss bietet sich ein Polyuretan-Schnellgießharz mit niedriger Viskosität (Resin) an. So werden alle Details des Urmodells sauber abgeformt. Bei Polyesterharzen ist die Schrumpfung bei der Aushärtung zu groß, sodaß sich das Harz noch vor der eigentlichen Aushärtung von der Form ablöst und damit eine rauhe Oberfläche entsteht.

Nach der Aushärtung wird der Container aus der Form herausgelöst und der oben überstehende Grat entweder abgefräst oder mit einem Messer sauber abgeschnitten (je nach Dicke des Materials).
Anschließend können die Container lackiert und zu Stapeln zusammengeklebt werden.

 

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